Frankfurt am Main – Heddernheim

Das Grab eines römischen Malers aus Nida-Heddernheim

Von Hans-Gert Bachmann, Hanau, und Wolfgang Czysz, Wiesbaden

Das Bestattungsbrauchtum der römischen Kaiserzeit schloß im allgemeinen die Beisetzung eines Toten mit Gegenständen seines häuslichen Lebens aus und beschränkte sich auf Beigaben, die für ihn auf dem Weg in die Unterwelt notwendig waren. Ein mehr oder wenigerumfangreicher Geschirr- satz barg die Wegzehrung, der Obolus sollte für die Überfahrt über den Styx entrichtet werden. Schmuck und Bestandteile der Tracht gehören bereits zu den Objekten, die selten das Feuer des Scheiterhaufens unbeschadet überstanden, bei der Auslese des Verbrennungsrückstandes übersehen wurden und wohl schon deshalb oft nicht ins Grab gelangt sind. Die Beigabe von berufs- spezifischem Gerät, Handwerkszeug oder sozial differenzierenden Besitztümern war unüblich und zählt zu den Ausnahmen. Eine Sonderstellung nehmen Gräber römischer Ärzte ein, die mit ihrem medizinischen Instrumentarium beigesetzt werden konnten. Hier soll ein Grabfund vorgestellt werden, der mit einer ebenso singulären wie aufschlußreichen Ausstattung versehen wurde, nämlich der eines Malers.

Heddernheim_Malergrab_Germania_1977-1

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